Allgemein:
PTC ist die Abkürzung für
Positive
Temperature
Coefficient,
was soviel bedeutet wie Halbleiterwiderstand mit einem positiven Temperaturverhalten.
Der PTC wird auch Kaltleiter genannt, da er bei niedrigen Temperaturen einen
elektrischen Strom besser leitet, als bei hohen Temperaturen. Die Grundkennlinie
eines PTC lässt sich umfänglich nicht deterministisch beschreiben.
In diesem Diagramm sind drei Teilbereiche erkennbar.
- fallender Widerstand bis zum Punkt θA
- steil ansteigender Widerstand ab θN
bis zum Punkt θE
- abknickender, flach ansteigender Widerstand ab dem Punkt
θE
Hierbei bedeuten: R
A ⇒ Anfangswiderstand, R
N ⇒
Nennwiderstand und R
E ⇒ Endwiderstand
Weiterhin gilt üblicherweise: R
N = 2 x R
A
und im Bereich zwischen R
N und R
E kann der Widerstand
mittels R
NE = R
0e
b(T-T0) beschrieben
werden. (b ist die Materialkonstante und R
0 ist der Nennwiderstand
bei Nenntemperatur T
0). Die gezeigte Kurve gilt jedoch nur für
sehr niedrige Messspannungen - üblicherweise U
PTC <= 1.5V.
Dies hat den Hintergrund, dass bei höheren Spannungen eine Eigenerwärmung
des PTC (P
PTC=U
2/R) erfolgt und dies Einfluss auf
den Kurvenverlauf hat. Der PTC ist aufgrund seiner internen Struktur auch
frequenzabhängig. Ab einer beaufschlagten Frequenz oberhalb von 1MHz hat
der PTC eine Impedanz nahe 0. PTC sollten daher nur bei niedrigen Frequenzen
eingesetzt werden. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht das
Frequenzverhalten eines PTC.
Einsatz als Schutzelement in Schaltungen:
Der PTC wird sehr häufig als Schutzelement eingesetzt. Wie bereits erwähnt
kommt es beim PTC und höheren Spannungen zur Eigenerwärmung. Dies wiederum
bedingt eine Änderung des Widerstandes. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht
das Verhalten des PTC in einer Strom-Spannungs-Kennlinie.
Im unteren Spannungsverlauf verhält sich der PTC recht linear - also fast
wie ein ohmscher Widerstand. Bei höheren Spannungen kommt es aufgrund der
Eigenerwärmung zum starken, nichtlinearen Anstieg des Widerstandes, was sich
in der Grafik als Strombegrenzung bemerkbar macht. Diese Strombegrenzung ist weiterhin
noch von der Umgebungstemperatur abhängig, die zusätzlich zur Eigenerwärmung
wirkt. Die Angaben in der Grafik gelten für keine bis geringe Konvektion.
Das Einsatzgebiet des PTC kann sich über
- Motorenschutz
- Strombegrenzung / rückstellende Sicherung
- bedingte Temperaturregelung
- Verzögerungsschaltelement
erstrecken.
Kennlinienlinearisierung:
Mittels Kennlinienlinearisierung kann der PTC auch für Temperaturmessungen
in einem bestimmten Messbereich eingesetzt werden. Die Auswertung kann dann
über einen Mikrocontroller mit A/D Wandler ohne Umrechnung mittels Tabelle
erfolgen. Das nachfolgende Bild zeigt die Grundschaltung für die
Linearisierung:
Nun werden die Widerstandswerte berechnet. Dazu muß vorher definiert werden,
in welchem Temperaturbereich die Linearisierung erfolgen soll. Hierzu werden
einfach 3 Temperaturen bestimmt und die dazugehörigen Widerstandswerte laut
PTC-Kennlinie ermittelt. Die niedrigste Temperatur im Messbereich wird
θ
U genannt, die oberste Temperatur im Messbereich wird
θ
O genannt und die exakt in der Mitte liegende Temperatur
wird dann θ
M genannt. Über die Kennlinie werden dann die
passenden Widerstandswerte R
U, R
O und R
M
ermittelt. Daraus ergibt sich der Linearisierungswiderstand R
4 nach
folgender Formel:
Weiterhin wird vorgegeben, dass der Widerstand R
2 identisch mit dem
Linearisierungswiderstand R
4 ist. Nun wird noch die Verstärkung
der Beschaltung berechnet. Dazu muss jedoch der Spannungsbereich U
mess
am Ausgang des Operationsverstärkers definiert werden. Dieser liegt
notwendigerweise in einem Bereich, den der A/D Wandler noch messen kann.
Weiterhin sollte der Bereich so groß gewählt werden, dass eine entsprechende
Auflösung erreicht wird. Nachdem R
4 nun bekannt ist, kann damit
die untere und obere resultierende Spannung U
U und U
O
am PTC berechnet werden. Danach wird der Verstärkungsfaktor A laut Formel
berechnet. Schließlich können die restlichen Widerstände R
1 und
R
3 berechnet werden. Damit sind alle Bauteilwerte für die Schaltung
bekannt.
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